Endspurt der Saison 2010

Die Vereinsmeisterschaft der RCTP ist in diesem Jahr spannend wie noch nie. Bevor man den Übersicht verliert ist hier ein kleiner Saisonrückblick vor dem Endlauf.

Fotos: Hermann Martens

alle Bilder unter http://picasaweb.google.nl/Micropulling.RCTP/MicroPullingFuchtorf4ML#

Freie Klasse 3500g:

Einige Neubauten haben diese Klasse bereichert. Am konsequentesten eingeschlagen ist sicherlich der Destroyer (ehemals Imperator) von Achim Struck-Winkler. Das Problem ist jedoch, ebenso wie beim Jolly Jumper, den Tractor in der Bahn zu behalten. Magnum von Christoph Krapp hätte sicherlich auch gutes Potenzial, ist bis jetzt allerdings erst einmal gefahren. Ebenfalls dreimotorig galt der Double Screaming als Mitfavorit für die Meisterschaft. Die Maschine hat enorm viel Leistung, konnte diese aber noch nie während eines Meisterschaftslaufes umsetzen. Der neue Shooting Star dieser Klasse ist "Tier" von Andre Gerritzen. Mit dem kraftvollen Laser Motor könnte er die Klasse mächtig aufmischen. Ein 4. Platz in Füchtorf II war schonmal das erste Ausrufezeichen.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Obwohl die Konkurrenz stärker geworden ist, scheint es erneut der Erlkönig zu sein, der den Titel mit nach Hause nimmt. Le Choiffeur hat nur noch theoretische Chancen bei einem Sieg auf dem Endlauf und einem sechsten Platz des Erlkönigs Meister zu werden. Le Choiffeur, Destroyer und Jolly Jumper liegen nahezu gleich auf im Kampf um den Vizetitel. Joachim hat jedoch noch einiges umgebaut und möchte auf heimischen Boden dieses Platz sichern.

 

Super Stock 3500:

Es war der erwartete Kampf: 20ccm Viertakt gegen Moki. In dieser Klasse hatten jedoch die "zahmen" Viertakter den Vorteil der Spurtreue. Dirty Deere und Incredible Invader machten zwar mit wilden Pulls, allerdings nicht mit guten Platzierungen auf sich aufmerksam. Der einzige, der seinen Moki gezähmt hat, war Patrick Siemsen. Er hatte zwar große Schweißperlen auf der Stirn, schaffte es aber dennoch irgendwie den Supernatural zwischen den Linien zu halten. Wenn Patrick selber gefahren ist und der Tractor heil blieb, war er 2010 nicht zu schlagen. Dichtester Verfolger war Bernd Wieschermann mit dem Slowride. Die Stars des letzten Jahres, Silver Shadow und European Maid konnten nach verpatzten und ausgelassenen Läufen nicht um den Titel mitfahren.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Patrick Siemsen hat alles selbst in der Hand. Bei einem ersten oder zweiten Platz, wäre er sicher Meister. Sollte jedoch Slowride gewinnen und Patrick nur dritter werden, ginge der Titel nach Dülmen. Um Platz drei streiten sich Silver Shadow und Taking Care of Business. Silver Shadow hat jedoch einen intensiven Werkstattaufenthalt hinter sich und ist eventuell noch nicht wieder der alte. Man darf gespannt sein.

Pro Stock:

Michael Bonnes ist schon eine Stimmungskanone. Wenn er ein Modell kauft und restauriert belebt er die Meisterschaft. So war es letztes Jahr mit dem Le-Choiffeur und so ist es dieses Jahr mit dem Neighbours Nightmare. Nach einem durchwachsenen Saisonstart war er in Dülmen und Füchtorf II tonangebend. Sein erbitterter Rivale ist der Crazy Toy. Vasco Rudolf versucht nun schon seit 8 Jahren einen Titel bei den Pro Stocks zu gewinnen. Am Ende war es sehr häufig nur die Vizemeisterschaft. Mit dem ehemaligen Sigma Power bot er "Bonny" ordentlich Paroli und kann 2010 vielleicht endlich den größten Pokal der Pro Stocks holen. Case Invader schlug sich mit Kupplungsproblemen rum und der Best Solution kämpfte als tapferer Elektro. Olaf Berner fuhr nur eine halbe Saison. Wenn der Red Rascal startete, war es allerdings stets ein Platz auf dem Podium.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Spannender geht es nicht. Neighbours Nightmare und Crazy Toy haben jeweils einen 1en, einen 2en und einen 1,5en (Punkteteilung in Dülmen) auf dem Konto. Dieses Duell ist außerdem hoch emotional. Es ist schließlich John Deere gegen Case, Nord gegen West, Team X-treme gegen Team Crazy Toy. Mit anderen Worten: Ein Derby! Der Endlauf bringt die Entscheidung und Michael Bonnes kann selber nicht dabei sein. Wer die Verantwortung übernimmt steht noch nicht fest. Vermutungen gehen in RIchtung Schäpers oder Peters.

Two Wheel Drive:

Die TWDs sind in der RCTP leider ein echtes Sorgenkind. Nur zwei Modelle bestritten dieses Jahr eine vollständige Meisterschaft. Der Altmeister Pathfinder und Micropulling-Frischling Christian Schäpers. Der Buggy Fahrer aus Rhede fährt seinen Monstertruckmotor auf dem Jackass hart am Limit. 3 Kerzen und jede Menge Nitro sorgten für eine starke Leistung, aber nicht unbedingt für Zuverlässigkeit. Er ist aber stark genug den Pathfinder zu schlagen. Sven Sendel aus Dithmarschen könnte sicherlich auf einem ähnlichen Niveau fahren. Der Little Pam ist gut aufgebaut und motormäßig ähnlich bestückt. Sven hat nach seiner Premiere in Windbergen einige Veränderungen vorgenommen und hat auf dem Endlauf den Full Pull ins Visier genommen.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Auch hier gilt: Wer den Endlauf gewinnt, ist Meister. Wird es der ruhige Frank mit dem Cowboyhut oder der verrückte Christian mit der Mütze? Egal, wir haben spannende Duelle gesehen!

Super Stock 4500g

Die schwere Superstock war noch enger als die 3,5er. Hier konnten die Mokis ihr Potenzial in Meter umwandeln. Dirty Deere vom "Moki-Erfinder" Stefan Leefers musste einen Lauf ausfallen lassen, war aber bei den anderen erfolgreich. Slowride überzeugte durch konstante Leistungen und sehr gute Ergebnisse bei den beiden Füchtorf Läufen. Ohnehin gab es auf 4 Veranstaltungen vier verschiedene Sieger. Einer der hübschesten Super Stocks, der Green Streak, hatte zwar keinen Lauf gewonnen, aber auch keinen verschenkt und ist ebenfalls drin im Titelrennen.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Slowride und Dirty Deere sind (Streichergebnis einbezogen) punktgleich und haben die beste Ausgangsposition. Supernatural und Green Streak sind in Lauerstellung und können bei einem Sieg auch noch nach dem Titel greifen. Dafür müssten sie allerdings auf Ausrutscher der anderen hoffen.

Freie Klasse 4500g

So ein buntes und volles Starterfeld hatten wir in der fünfjährigen Vereinsgeschichte noch nie. Bereichert wurde es natürlich durch die "Entdeckung des Mokis". Gleich drei Modelle mit Mokimotor kamen dazu; Tendenz: deutlich steigend! Außerdem kamen mit "Blue Pirate" (Zenoah) und "Tier" (Laser V) zwei Exoten dazu. Der Sandmann heißt jetzt Seaside Affair und hat von der Motorleistung noch ordentlich zugelegt. Durch viele Probleme im Verlauf der Saison, reichte es nicht für die absolute Spitze. In Füchtorf II zeigte Christian aber, dass mit ihm auf jeden Fall zu rechnen ist. Der ehemalige Sandmannbesitzer Joachim, zeigte im Laufe der Saison, was mit einem Moki möglich ist und fuhr konsequent jeden Lauf aufs Podest. Ihm dicht auf den Fersen sind das komplette Destroyer Team sowie Jolly Jumper, dem die 4,5er besser gefällt als die leichte Freie Klasse.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Es ist ein Zweikampf um den Titel zwischen den ewigen Rivalen Joachim und Sönke. Streichergebnisbereinigt liegt der Gigant einen Punkt vor dem Destroyer. Das bedeutet im Klartext, wer in Höbek vorne liegt ist Meister. Ein heißer Kampf tobt um den Pokal mit der 3 drauf. Odin hat die besten Karten aber Jolly Jumper und Erlkönig sind in Lauerstellung.  

Freie Klasse 3000g

Die Klasse machte 2010 richtig Laune. Dies liegt unter anderem am Beaker von Andre Gerritzen. Letztes Jahr noch von Kinderkrankheiten geplagt, ist das urige Fahrzeug inzwischen das reinste Uhrwerk. Micropulling mit dem Beaker ist ganz einfach meinte der Erbauer: "Auspacken, starten, fahren, auf dem Siegerpodest nett gucken, einpacken ... fertig". Der Green Spirit von Christian Schäpers ist ungefähr das Gegenteil davon. Wenn er läuft ist er kaum zu schlagen, hat jedoch auch häufig Probleme. Just Invader ist auch eindeutig eine Bereicherung für die Klasse und spielt in der gleichen Liga. Ebenfalls das Potenzial hätten Wild Hawk und Twister. Leider glänzten beide einen großen Teil der Saison durch Abwesenheit.

Situation vor dem Endlauf ----> 
Pattsituation die Vierte. Auch in dieser Klasse gilt: Wer den Endlauf gewinnt, ist Meister. Beaker und Green Spirit haben auch noch das gleiche Streichresultat, es ist alles identisch. Wir können uns auf ein emotionales Finale freuen. Just Invader ist dritter, da kann nach vorne und hinten nichts mehr anbrennen.

Freie Klasse 5500g

Die Liste der angekündigten Großprojekte ist lang und intensiv. Leider mussten viele Teams ihre Premiere auf 2011 verschieben, so dass wir dieses Jahr noch ein gewohntes Bild sahen. Gigant fuhr eine souveräne Saison und Odin folgte zuverlässig. Belebt wurde das ganze durch unser "Vereinschamäleon" Another Invader. Das Modell fuhr erst mit vier, später Kurz mit fünf Motoren. Nach einem Neubau saß ein Moki auf dem Rahmen und bis zum RCTP-NMPO Final Pull in Holland soll ein zweiter Motor folgen. Damit hätte Deutschland endlich einen "Doppelmoki".

Situation vor dem Endlauf ---->
Gigant ist sicher Meister, Odin sicher zweiter. Um Platz drei zanken sich die punktgleichen Modell Seaside Affair und Hulk (!).

Minipuller:

Es gab 2010 noch keine richtige Meisterschaft bei den "Handtaschenpullern". Die ersten fertigen Minis "The Riddle" und "Gompie" haben bereits beide den Bremswagen gezogen. The Riddle fuhr zur Show in Füchtorf I und Windbergen. Gompie startete in Füchtorf II. Das erste Aufeinandertreffen soll beim Endlauf stattfinden. Dort wird voraussichtlich auch der Mini von Stefan Leefers, der bereits fertig ist, seine Premiere haben.

Fotos: Hermann Martens

alle Bilder unter http://picasaweb.google.nl/Micropulling.RCTP/MicroPullingFuchtorf4ML#